Am 20.12.2013 hat sich in Unterpleichfeld ein Personenkreis mit Vertretern aus verschiedensten Institutionen getroffen.
Staatssekretär Gerhard Eck, Paul Lehrieder (MdB), Manfred Ländner (MdL), Landrat Eberhard Nuß, sowie Hr. Dr. Fuchs (Leiter des staatlichen Bauamtes Würzburg) sind zu Gast beim Bürgermeister Fredy Arnold gewesen. Klaus Stuntz hat als Vorsitzender die Bürgerinitiative vertreten. Die Themen Verkehrsberuhigung und Ortsumgehung, welche sich auch die Bürgerinitiative auf die Fahnen geschrieben hat, haben den Gesprächsverlauf bestimmt.
Eine Arbeitsgruppe mit Vertretern des staatlichen Bauamtes, der Polizei sowie weiteren verantwortlichen Personen soll nun verschiedene Szenarien prüfen. Kreisverkehre, Tempobegrenzungen und weitere Ampelanlagen wären denkbare Lösungen um in gewissen Bereichen die Gefahr zu vermindern. Auch der LKW-Schwerlastverkehr kann durch verschiedene Maßnahmen reduziert werden. Hr. Dr. Fuchs hat nochmals bestätigt, dass bis zum Jahre 2020 mit einer weiteren erheblichen Verkehrszunahme zu rechnen ist.
Einvernehmlich wurde deshalb die Notwendigkeit einer Ortsumgehung für die betroffenen Ortschaften festgestellt. Die Politiker haben hier die erforderliche Unterstützung zugesagt.
LKW kracht in Unterpleichfeld in das Pfarrheim neben dem Kindergarten
Schreiben an die Gemeinden
Neben zahlreichen anderen Schreiben, wurde von uns auch an die drei Gemeinden Unterpleichfeld, Bergtheim/Opferbaum sowie Werneck/Eßleben ein Brief versandt, in dem es um eine mögliche Geschwindigkeitsreduzierung an gefährdeten Bereichen geht. Nach Rücksprache mit der Polizei ist es möglich, auch auf Bundesstraßen Innerorts Tempo-30-Zonen einzurichten, sofern Gefahrenpotentiale vorhanden oder auch Lärm- und Feinstaubgrenzen überschritten werden.
Kindergärten oder auch Schulwege sind hier als Beispiel zu nennen. Die jeweiligen Gemeinden wurden gebeten, in Absprache untereinander mit den
notwendigen Behörden Kontakt aufzunehmen und eine eventuelle Tempobegrenzung zur Erhöhung der Verkehrssicherheit prüfen zu lassen.
Brief an Speditionsunternehmen
Die Bürgerinitiative hat an mehr als 15 Speditionsunternehmen, welche tagtäglich die B19 befahren, einen Brief versandt.
In dem Schreiben wurde höflich aber bestimmt auf die gesetzliche Lage über die Durchfahrtsberechtigung hingewiesen.
Das seit 2007 bestehende Verbot von Durchgangsverkehr für LKW größer 12 Tonnen ist in der Straßenverkehrs-Ordnung missverständlich formuliert.
Fahrer und Speditionsunternehmen nehmen mitunter fälschlicherweise an, dass eine Durchfahrt berechtigt ist.
Mit verschiedenen Fallbeispielen wurde versucht, hier Aufklärungsarbeit zu leisten.
Grüne Kreistagsfraktion vor Ort an der B19
Die Landtagsabgeordnete Kerstin Celina hat sich zusammen mit weiteren Vertretern der Kreistagsfraktion der Bündnisgrünen in Unterpleichfeld einen Überblick über die Verkehrssituation verschafft. Einvernehmlich wurde mit den anwesenden Mitgliedern
der Bürgerinitiative das große Verkehrsaufkommen als unzumutbar eingestuft. Kurzfristig sind nur wenige Entlastungen möglich.
Tempo 30 an gefährlichen Stellen, sowie eine weitere Einschränkung des LKW-Durchgangsverkehrs sind hier die Schlagworte.
Das schwierige Thema der B26n war ebenfalls ein Gesprächspunkt. Der mögliche Bau der Westumgehung bindet einen Großteil der Bundesmittel, welche für Unterfranken in den nächsten Jahren zur Verfügung gestellt werden. Die Strecke würde frühestens in den 30er Jahren in Betrieb gehen und ca. 500 Millionen Euro kosten. Die Verkehrsentlastung für unseren Bereich wird jedoch aufgrund der allgemeinen Verkehrszunahme keinen nennenswerten Einfluss haben.
Wir bedanken uns bei Fr. Celina und Ihren Mitstreitern für den Besuch und die Unterstützung.
Bürgerinitiative trifft sich mit dem Landrat
Mitte Dezember haben sich Vertreter der Bürgerinitiative mit dem Landrat Eberhard Nuß getroffen. Die beiden großen Themen Verkehrsentlastung und die möglichen Ortsumgehungen standen im Vordergrund des Gesprächs. Mehr als 800 LKW und ca. 13000 PKW nutzen täglich diese Strecke. Hierdurch besteht neben der Unfallgefahr auch eine hohe Belastung an Lärm und Feinstaub für die Bevölkerung.
Das seit 2007 bestehende Verbot von Durchgangsverkehr für LKW größer 12 Tonnen hat wenig Wirkung gezeigt. Verschiedene gesetzliche Vorgaben ermöglichen einen Großteil des Schwerlastverkehrs die legale Durchfahrt. Es soll hier geprüft werden, ob eine Mautbelastung der Bundesstraße unter gewissen Rahmenbedingungen eine Entlastung bringen könnte.
Auch Tempo-30-Zonen und verstärkte Geschwindigkeitsmessungen in den Ortschaften waren ein Teil der Diskussion. Hier werden die relevanten Behörden kontaktiert, um den rechtlichen Rahmen für Geschwindigkeitsbegrenzungen an gefährdeten Stellen prüfen zu lassen.
Der Landrat informierte die Anwesenden, dass im Jahr 2014 die Ortsdurchfahrt von Unterpleichfeld mit einer neuen, lärmmindernden Asphaltschicht versehen wird. Im Jahr 2015 soll dann auch in Bergtheim diese Maßnahme erfolgen. Auf Antrag der SPD-Kreistagsfraktion beschloss der Kreistag des Landkreises Würzburg unter dies eine Machbarkeitsstudie für die Umgehungsstraßen bei der zuständigen Straßenbau-verwaltung in Auftrag geben zu lassen.
Nach Abschluss dieser Studie soll, sofern die Voraussetzungen gegeben sind, die Anmeldung der Umgehungen in den Bundesverkehrswegeplan erfolgen.
Die Bürgerinitiative bedankt sich bei Hr. Nuß für das konstruktive Gespräch.
Sechsspuriger Ausbau A7
In der Presse wird immer wieder geschrieben, dass ein dreistufiger Ausbau der A7 eine Entlastung für den Streckenabschnitt der B19 zwischen Unterpleichfeld und Eßleben bringen würde.
Aus unserer Sicht trifft dies aus verschiedenen Gründen nicht zu.
Der mögliche Ausbau der A7 würde frühestens in zehn bis fünfzehn Jahren vollzogen sein.
Bis dahin sind für die B19 erhebliche Verkehrssteigerungen zu erwarten. Dies wird auch in Studien des staatlichen Bauamtes Würzburg prognostiziert.
Die Bundesstraße ist die Hauptdurchfahrtsstraße für LKW und PKW zwischen Würzburg und Schweinfurt. Die Autobahn stellt für viele Unternehmer einen Umweg, sowie eine zusätzliche Mautbelastung dar. Ebenso nutzen viele Pendler die gegenüber der Autobahn kürzere Strecke auf der Bundesstraße.
Wir sind nicht gegen einen Ausbau der A7, da dies für die Verkehrsinfrastruktur in der Region ein wichtiger Fortschritt ist.
Wir möchten nur darauf hinweisen, dass hierdurch im alltäglichen Verkehrsfluss keine nennenswerte Entlastung für unseren Bereich zu erwarten ist.
Lediglich bei Stauungen auf der A7 könnte es eine Minderung der Verkehrsmenge geben. Dies ist jedoch die Ausnahme und nicht die Regel.
Eine spürbare Entlastung für die Bevölkerung wird nur durch eine Ortsumgehung erzielt werden können.
Unterredung mit der Polizei
Am 04.12.2013 haben sich Mitglieder der Bürgerinitiative mit Vertretern der Polizeidienststelle Würzburg-Land getroffen.
In erster Linie wurde das LKW-Durchfahrtsverbot thematisiert. Täglich fahren mehr
als 800 Lastkraftwagen mit einem zulässigen Gesamtgewicht > 12 Tonnen durch den gesperrten Streckenabschnitt. Unter gewissen Voraussetzungen ist eine Durchfahrt zulässig. Wir haben dies auf unserer Homepage unter dem Menüpunkt: LKW-Durchgangsverkehr näher beschrieben. Die Polizeibeamten haben mit verschiedenen Speditionen aus dem Umkreis gesprochen und den jeweiligen verantwortlichen Personen die rechtliche Situation erläutert.
Die gesetzliche Vorgabe über die Durchfahrtsberechtigung ist in der Verordnung missverständlich formuliert, was viele Fehlinterpretationen von Speditionen und LKW-Fahrern zur Folge hat.
Die Polizei will hier in Zukunft durch verstärkte Kontrollen Präsenz zeigen.
Wir danken den Polizeibeamten für das konstruktive Gespräch!
Zusätzlich wurden von uns mehr als 15 Speditionen welche tagtäglich durch die Ortschaften fahren angeschrieben und auf die rechtliche Lage hingewiesen.