Auch in unseren Dörfern ist Stickstoffdioxid ein Problem – Ergebnis der Messungen

In Unterpleichfeld wurden im Zeitraum vom 01.02.2018 bis zum 28.02.2018, in Zusammenarbeit mit der Deutschen Umwelthilfe, NO2-Messwerte (Stickstoffdioxid) ermittelt.
Mit sogenannten Passivsammlern (Messröhrchen), wurde vier Wochen lang Stickstoffdioxid gemessen und von einem anerkannten Labor ausgewertet.
Das Ergebnis für die Messstelle an der Hauptstraße in Unterpleichfeld ist nun veröffentlicht worden und man kann durchaus sagen, dass es Anlass zur Besorgnis gibt.

Der gemessene Wert liegt bei 24,5 µg/m³

Werte über 20 Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter Luft (µg/m3) sind bereits eine gesundheitlich sehr bedenkliche Belastung der Atemluft.

Auch wenn der Grenzwert für Fahrverbote bei 40 µg/m³ liegt  ist festzustellen, dass es keine untere Grenze gibt, ab denen Stickstoffdioxide nicht gesundheitsgefährdend wären.
Langfristig können sich Schädigungen der Atmungsorgane (chronische Lungenerkrankung (COPD), Asthma,..) ergeben und eine Zunahme von Herz- und Kreislauf-Erkrankungen (Bluthochdruck, Schlaganfall,..).

Laut der Deutschen Umwelthilfe sind die tatsächlichen Belastungen sogar noch höher als gemessen, da aufgrund des starken Kälteeinbruchs während der Hälfte des Messzeitraumes, der von den Passivsammlern ermittelte Wert, ca. zehn Prozent unter den tatsächlichen Werten liegen. Das haben Referenzmessungen an den offiziellen Messstationen, der Vergleich mit den Februar-Messungen des Umweltbundesamtes (UBA), sowie die mit der Analyse betrauten Wissenschaftler des Schweizer Analyselabors Passam AG bestätigt.

Faktisch liegt der Wert also bei ca. 27 µg/m³

Ebenso ist der Messplatz der Sammler (siehe Bilder unten) am Fallrohr der Regenrinne eher ungünstig gewählt gewesen und bei kürzerem Abstand zur Straße, so wie es bei vielen Häusern der Fall ist, wäre ebenso ein noch höherer Messwert zu erwarten gewesen.
Wir möchten auch betonen, dass die Messungen in erster Linie in Städten und Ballungsräumen stattgefunden haben und kleinere Ortschaften eher die Ausnahme gewesen sind.

Der gemessene Wert ist jedoch auch nicht verwunderlich, da an den Werktagen ca. 1000 Fahrzeuge, welche dem Schwerverkehr zugeordnet werden können, die Ortschaften zerschneiden. Hinzu kommen zusätzlich noch ca. 12000 Personenkraftwagen.

Feinstäube in Form von PM 10 und PM 2,5 treten zusätzlich zum schädigenden Stickstoffdioxid auf, werden durch Verbrennungsmotoren, Bremsen- und Reifenabrieb erzeugt und können ebenso zu Erkrankungen führen.
Selbige waren nicht Bestandteil der Messung und schädigen die Bevölkerung zusätzlich.