Stellungnahme zur „Verkehrskonferenz nördlicher Landkreis“

Der Landtagsabgeordnete Manfred Ländner hat am 01.07.2019 die Bürgermeister, Gemeinderäte, sowie interessierte Personen zu einer seit längerer Zeit angekündigten Diskussionsveranstaltung eingeladen.
Anwesend waren auch Hr. Dr. Lehner, Leiter der Abteilung Straßenbau des Bauamtes Würzburg, Hr. Schubert von der Polizei Würzburg-Land und ein Vertreter des Landratsamtes.
Zunächst wurde von 15:00 bis 17:00 Uhr mit den Vertretern der Ortschaften und in geschlossener Gesellschaft, über die Verkehrsproblematik im nördlichen Landkreis debattiert. Hier wurden auch Verkehrsmengen erörtert und wie wir in der Vergangenheit bereits mehrfach feststellen mussten, werden leider die Zahlen nicht immer Objektiv und unter Berücksichtigung gewisser Umstände dargestellt. Diesen nicht öffentlichen Teil halten wir für intransparent und wir konnten nicht unsere Sicht der Zahlen darstellen.

Um nur ein negatives Beispiel von „fragwürden Zahlen“ zu benennen, möchte ich darauf hinweisen, dass die im Jahr 2015 in der damaligen Straßenverkehrszählung ermittelten Zahlen zwar dem damaligen Verkehrswert entsprachen, die Sanierung der Ortsdurchfahrten von Unterpleichfeld und Bergtheim jedoch im gleichen Zeitraum stattfanden und hierdurch eine erheblich geringere Verkehrsmenge veröffentlicht wurde, als vor und nach der Baumaßnahme tatsächlich vorhanden gewesen ist.
Diesen Umstand halten wir für wesentlich, da ansonsten ein falscher Eindruck in der Öffentlichkeit erzeugt wird.
Ab 17:00 Uhr durfte auch die Bevölkerung teilnehmen und es wurde lebhaft über verschiedenste Themenfelder diskutiert.
Michael Wild hat für unsere BI erläutert, dass sich anhand der Daten der Dauerzählstelle in Eßleben, eine steigende Verkehrsentwicklung ablesen lässt. Ebenso hat er in den Vordergrund gestellt, dass der mögliche sechsspurige Ausbau der A7 noch in weiter Ferne liegt, da die Strecke aktuell im Bundesverkehrswegeplan nur im erweiterten Bedarf mit Planungsrecht eingestellt ist. Im Regelfall stehen deshalb keine Gelder für den Ausbau zur Verfügung. Im neuen Bundesverkehrswegeplan, welcher voraussichtlich um das Jahr 2030 erstellt werden wird, muss dann der Ausbau auch im vordringlichen Bedarf eingestuft werden, um einen sicheren Bau gewährleisten zu können. Bis dann die Strecke fertiggestellt sein könnte, wird wohl das Jahr 2040 erreicht worden sein.
Wir beziehen uns deshalb wiederum auf die von Hr. Innenminister Herrmann mitgeteilte Prognose für unseren Streckenabschnitt. Hierin wird eine enorme Steigerung des Schwerverkehrsanteils für die B19 prognostiziert. Auch der Neubau der B26n und der sechsspurige Ausbau der A7 wird keine Reduzierung bewirken, welche den Schwerverkehrsanteil auch nur ansatzweise unter dem heutigen Stand bringen wird.

Wir haben deshalb wieder darauf gepocht, dass uns nur eine Veränderung der Verkehrsbeschilderung kurzfristig weiterhelfen kann.
Wir fordern seit geraumer Zeit ein Verbot für Kraftfahrzeuge größer 3,5 Tonnen mit der Zusatzbeschilderung Lieferverkehr frei.

Hr. Ländner hat in seinen Äußerungen unter anderem den Satz getätigt, dass die Umgehung für Unterpleichfeld, Bergtheim, Opferbaum, Eßleben vom Tisch sei.
Nun ist es so, dass die Baumaßnahme nicht im Bundesverkehrswegeplan berücksichtigt ist. Somit war die Umgehung vorher schon nicht auf dem Tisch und was beim nächsten Bundesverkehrswegeplan eine Berücksichtigung finden wird, kann auch Hr. Ländner nicht voraussehen.

An der Sachlage „Umgehung“ hat sich somit nichts verändert.