Mitte Oktober hat der Landtagsabgeordnete, Hr. Dr. Fahn von den Freien Wählern, folgende Anfrage an die Staatsregierung in München gestellt:
„Ist durch den geplanten sechsspurigen Ausbau der A 7 zwischen den Anschlussstellen Schweinfurt/Werneck und dem AK Bibelried mit einer spürbaren Verkehrsentlastung für die Ortschaften Unterpleichfeld, Bergtheim, Opferbaum und Eßleben (bitte die geplanten Entlastungen für den PKW und LKW-Verkehr konkret oder näherungsweise benennen) zu rechnen und gibt es dazu eine aussagekräftige Verkehrsstudie mit welchen reduzierten Verkehrsmengen die beschriebenen Orte nach Fertigstellung des sechsspurigen Ausbaus rechnen können?“
Einige Tage später wurde folgende Antwort des Freistaates veröffentlicht:
Bis zum Jahr 2025 haben die vier Ortschaften mit folgenden durchschnittlichen Verkehrsmengen für KFZ und anteiligen Schwerverkehr (SV) >3,5 Tonnen zu rechnen:
Tabelle 1 (Den falschen Ortsnamen bitten wir im Namen des Freistaates zu entschuldigen)
Diese Prognosen liegen wesentlich über den heutigen Werten!
Die Hochrechnung erfolgt unter Annahme, dass weder der Neubau der B26n, noch der sechsspurige Ausbau der A7 bis dahin vollzogen wurde und ist aus einer aktuellen Verkehrsstudie der „brenner BERNARD ingenieure GmbH“.
Nun wird in dieser Studie ein zweiter Fall angenommen, bei dem die in der folgenden Tabelle 2 enthaltenen Werte, von jenen aus Tabelle 1 abgezogen werden könnten. Allerdings unter Annahme, dass zum Vergleichsjahr 2025 die B26n, sowie der sechsspurige Ausbau der A7 fertiggestellt wurde.
Tabelle 2
Da beide Projekte im aktuellen Bundesverkehrswegeplan enthalten sind und nach Fertigstellung der jeweiligen Baumaßnahme auch eine gewisse Umverteilung erfolgen würde, hat die Verkehrsstudie auch beide vollendeten Projekte für diese verkehrsmindernden Mengen für die B19 vorausgesetzt.
Hier ist aus unserer Sicht natürlich eine eklatante Fehleinschätzung gegeben.
Der sechsspurige Ausbau der A7 ist im aktuellen Bundesverkehrswegeplan im „erweiterten Bedarf mit Planungsrecht“.
Ein Baubeginn vor dem Jahre 2030 ist mehr als zweifelhaft und aktuell auch unrealistisch.
Somit müssten die in Tabelle 2 enthaltenen und entlastenden Werte wesentlich reduziert werden.
Bedenklich ist der hohe Wert des Schwerverkehranteiles (SV) > 3,5 Tonnen.
Gerade die Lastkraftwagen und schweren Fahrzeuge stellen eine überdurchschnittliche Belastung der Bevölkerung in Hinsicht auf Lärm, Feinstaub und Verkehrsgefährdung dar.
Aktuell liegt dieser Schwerverkehranteil zwischen Bergtheim und Unterpleichfeld, laut der Verkehrszählung 2015, bei knapp 800 Fahrzeugen/Tag.
Dieser Wert soll sich laut den Studien massiv erhöhen.
Von welcher Entlastung sprechen die Politiker und Verantwortlichen eigentlich?
Die Zahlen geben genug Anlass dafür, auch weiterhin am Ziele festzuhalten, dass kein Weg am Bau von Ortsumgehungen vorbeiführt.
Dieses Ziel muss und wird deshalb weiterhin verfolgt werden!